„Elf Prozent aller heranwachsenden Mädchen erfüllen mittlerweile die Diagnosekriterien für ‚soziale Angst‘“

Professor Martin Korte sorgte mit seinem Vortrag über „Digitalisierung und mentale Gesundheit“ zum 100-jährigen Jubiläum der Öffentlichen Lebensversicherung Braunschweig für offene Münder

Zum 100-jährigen Jubiläum der Öffentlichen Lebensversicherung Braunschweig sprachen (von links nach rechts): Historikerin Dr. Vanessa Erstmann, Gerold Leppa, Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig, Prof. Dr. Martin Korte, Neurobiologe an der TU Braunschweig, Marc Knackstedt, Vorsitzender der Vorstandes der Öffentlichen Braunschweig, die Auszubildenden Karim Bassal, Luca Grutzeck und Lasse Flegel und Dr. Alexander Tourneau, Lebensversicherungsvorstand der Öffentlichen Braunschweig (Foto: Carisma)
Die Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig feiert ihr 100-jähriges Bestehen: Mit über 100 Gästen hat das regionale Unternehmen am 24. Oktober die Gründung ihres Lebensversicherungszweiges im Jahr 1924 Revue passieren lassen. Höhepunkt des Abends war ein Vortrag des bekannten Hirnforschers Professor Martin Korte von der TU Braunschweig. Unter der Überschrift „Digitalisierung und mentale Gesundheit“ stellte er eindrucksvoll dar, wie das Smartphone allein durch permanente Anwesenheit die Konzentration massiv stört, wobei die meisten Jugendlichen sich inzwischen nicht mehr als zwei Meter von dem Gerät entfernen. Außerdem zeigte er auf, wie durch die Beschleunigung der Kommunikation und die zunehmende Fülle an zu verarbeitenden Informationen auch die Verbreitung psychischer Erkrankungen deutlich ansteigt.
 
Das US National Institute of Mental Health schätzt, dass etwa elf Prozent der heranwachsenden Mädchen und sieben Prozent der heranwachsenden Jungen die Diagnosekriterien „sozialer Angst“ erfüllen, so Professor Korte. Ständiges Vergleichen in den Sozialen Medien sowie die dauerhafte Erreichbarkeit sorgen für ein permanentes Stresslevel im Gehirn, für das die menschliche Psyche nicht gemacht ist, führte er aus. Die Folge ist ein Anstieg von „sozialer Angst“ bei den 18- bis 25-Jährigen um 139 Prozent seit 2010. Aber auch Menschen über 50 seien von dieser Entwicklung deutlich betroffen – auch hier stiegen die Fälle um acht Prozent. Schlafstörungen und Depressionen treten zudem immer häufiger auf, insbesondere bei jungen Menschen. Selbstdisziplin und bewusste Offline-Zeiten sind heute also wichtiger denn je. 
Dass die Braunschweiger Lebensversicherung auch für solche neuen Herausforderungen gerüstet ist, führte Dr. Tourneau in einem kurzen historischen Abriss aus: „Unsere Lebensversicherung begleitet die Kunden in der Region seit 100 Jahren und damit bereits über mehrere Generationen – durch so einschneidende Erlebnisse wie die Weltwirtschaftskrise, die Teilung Deutschlands, die Wiedervereinigung, durch diverse Finanzkrisen – und natürlich auch die furchtbaren Jahre des Zweiten Weltkriegs und seinen Folgen. Wir haben in diesen 100 Jahren immer wieder gezeigt, dass wir nicht nur stabil und sicher aufgestellt sind, sondern auch über alle Krisen hinweg Spitzenrenditen für unsere Kunden erwirtschaften. Es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass wir hier in Braunschweig eine eigene Lebensversicherung haben, die alles direkt vor Ort regelt und den Menschen auch in Zukunft finanzielle Sicherheit bieten wird.“

1754 wurde die Landesbrandversicherungsanstalt und damit der Grundstein für die heutige Öffentliche Sachversicherung Braunschwieg gelegt, um die Menschen vor Ort vor dem finanziellen Ruin durch Feuer zu schützen. Im Oktober 1922 wurde auf Veranlassung des Direktoriums der Braunschweigischen Staatsbank mit den Vorarbeiten für die Einführung der Mobiliarfeuerversicherung, der Lebensversicherung und anderer Nebenzweige begonnen. Am 8. Oktober 1924 wurde schließlich die „Braunschweigische öffentliche Lebensversicherungsanstalt“ als jüngste öffentlich-rechtliche Lebensversicherung gegründet. Zum 1. Dezember nahm die Anstalt mit fünf Mitarbeitenden in den Räumlichkeiten der Braunschweigischen Staatsbank den Betrieb auf. Betätigungsgebiet war der Freistaat Braunschweig mit damals etwas mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Heute hat die Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig weit über 50 Mitarbeitende und betreut im Geschäftsgebiet der Öffentlichen, dem Alten Braunschweiger Land, rund 112.000 Verträge sowie ein Kapitalanlagevolumen von fast zwei Milliarden Euro.
Im Verlauf des Jahres hat die Öffentliche zahlreiche Videoclips zur Geschichte der vergangenen 100 Jahre in der Region und der Entstehung der Lebensversicherung erstellt, die unter anderem auf den Social-Media-Kanälen des regionalen Versicherers zu sehen sind.